Anlässlich des diesjährigen Mauthausen Liberation Day nahm der Europäische Kartellverband gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbindungen an der internationalen Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen teil. Die feierliche Veranstaltung erinnerte an die Befreiung des Konzentrationslagers am 5. Mai 1945 und würdigte das Andenken an die über 90.000 Menschen, die dort und in den Nebenlagern des Mauthausen-Komplexes ermordet wurden. Ebenfalls an der Zeremonie teilgenommen haben der Zweite Präsident des Nationalrates, Peter Haubner, sowie die Bundesministerin für Landesverteidigung, Mag. Klaudia Tanner. Ihre Anwesenheit verdeutlichte die Bedeutung dieses historischen Ortes für die Republik Österreich und das gemeinsame europäische Gedächtnis. Der EKV wurde bei der Gedenkfeier vom Vorsitzenden des EKV-Rates, Günther Fehlinger-Jahn, vertreten.
Zweiter Nationalratspräsident Peter Haubner sprach beim Mauthausen Liberation Day. Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen hielt der Zweite Präsident des Nationalrates, Peter Haubner, eine eindrucksvolle Rede. Er bedankte sich bei allen Anwesenden für das gemeinsame Erinnern an eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte und gedachte mit großem Respekt Leopold Figl.
„Wir feiern heuer zum 80. Mal – oder gedenken eigentlich zum 80. Mal – der Opfer des Nationalsozialismus hier im Mauthausen anlässlich der Befreiung. Die Frau Bundesminister hat es schon gesagt: eine ganz bedeutende Persönlichkeit ist der Herr Präsident Leopold Figl, der immer ein Vorbild für uns war, ist hier in diesem Konzentrationslager gefangen genommen gewesen. Er hat hier dreimal – kann man sagen – überlebt, weil er dreimal dem Tod entkommen ist, und dann nach seiner Befreiung wesentlich zur Geschichte Österreichs und zum Erfolg der Geschichte Österreichs beigetragen.
Haubner erinnerte daran, dass Leopold Figl gemeinsam mit Julius Raab in seiner Schulzeit die KSTV Lividumia zu St. Pölten gegründet hatte und dass er ein Bundes- und Kartellbruder mit Leib und Seele war.
„Er hat unsere Werte immer hochgehalten und hat immer auf das Gemeinsame geschaut, obwohl er an und für sich – wie wir alle wissen – viel teuer erleben musste. Aber er war immer ein verbindender Mann. Er hat das Gemeinsame gesucht, das Miteinander, und hat Österreich den Staatsvertrag gebracht – gemeinsam mit Jugoslawien – und hat Österreich in der damaligen Zeit alles ermöglicht, was für den Wiederaufbau notwendig war. Ich ziehe mit tiefem Respekt den Hut vor Leopold Figl, und ich möchte wahrscheinlich schon eines daran erinnern: Wir müssen diesem Nie wieder einen Sinn geben – nämlich in der Hinsicht, dass wir nicht nur die Vergangenheit bewältigen, sondern damit die Zukunft gestalten.
Photos and videos by Günther Fahlinger-Jahn.