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Fackelzug-Thema Christenverfolgung

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Den Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember begehen die Vereinten Nationen als Gedenktag an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (10.12.1948). An diesem Tag, dem Todestag von Alfred Nobel (10.12.1896), wird auch jährlich der Friedensnobelpreis verliehen, welcher 2012 an die Europäische Union ging. Die Plattform „Solidarität mit verfolgten Christen“, in welcher die EKV-Verbände MKV, ÖCV, KÖL, VCS und VfM aktiv mitwirken, nimmt diesen Tag zum Anlass, einen Fackelzug gegen Christenverfolgung gemeinsam mit 20 anderen engagierten Organisationen (CSI, Kirche in Not, Evangelische Allianz, ProOriente etc. etc.) durchzuführen.

 „Gleiche Rechte und die vollständige Glaubens- und Gewissensfreiheit für verfolgte Christen in aller Welt“ sind die essentiellen Forderungen, auf welche mehr als 500 Menschen, darunter mehrheitlich Couleurstudentinnen und -studenten, mit diesem Fackelzug aufmerksam machen möchten. Auf einer Pressekonferenz vor dem Fackelzug hat die Plattform versucht, die Fakten klarzulegen, dass alle fünf Minuten weltweit ein Christ wegen seines Glaubens getötet wird. Zwischen 70 und 75 Prozent aller wegen ihres Glaubens verfolgten Menschen sind Christen, Tendenz steigend. Aus Deutschland war die konvertierte Christin Sabatina James angereist, die wegen ihres Übertritts vom Islam zum Katholizismus mit dem Tod bedroht wird. Auch Staatssekretär Reinhold Lopatka (MKV, ÖCV) nahm an der Veranstaltung teil. James rief die Muslime in Europa auf, sich glaubwürdig gegen die Verfolgung von Christen in ihren Herkunftsländern einzusetzen. „Wenn irgendwo ein Koran verbrannt wird, gehen die Muslime auf die Straße, wenn Christen brennen, bleibt jede Reaktion aus“, kritisierte James.

 

Die junge Frau wurde 1982 in Pakistan geboren und kam im Alter von zehn Jahren mit ihrer Familie nach Oberösterreich. Je mehr sie sich dem westlichen Lebensstil anpasste, desto größer wurden die Konflikte mit ihrer Familie, die sie schließlich in eine Koranschule nach Pakistan zurückschickten. Als sie mit 14 Jahren mit einem Cousin verheiratet werden sollte, floh sie zurück nach Europa. James trat zum Christentum über und tauchte unter, da der eigene Vater und ein muslimischer Geistlicher das Todesurteil über sie aussprachen, wie sie berichtete. Seit einigen Jahren lebt sie in Deutschland unter Polizei- bzw. Opferschutz, und kann sich nur unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen in der Öffentlichkeit bewegen. Ein großes Problem für junge muslimische und konvertierte Frauen in Europa ist die Zwangsheirat und die Verschleppung in die Herkunftsländer der Familien.

Staatssekretär Lopatka räumte bei der Pressekonferenz ein, dass es in Europa noch nicht genügend Problembewusstsein in Hinblick auf Christenverfolgung gibt. Umso notwendiger sei der Einsatz der Zivilgesellschaft. Daher rufen auch die EKV-Verbände in Österreich ihre Mitglieder ausdrücklich dazu auf, sich am Fackelzug zu beteiligen bzw. auch den CSI-Schweigemarsch im Frühjahr zu unterstützen. Die Brisanz des Themas zeigt auch, dass die Pressekonferenz, auf welcher nach den Statements von Sabatina James und Reinhold Lopatka über die Schwerpunktländer Syrien, Ägypten, Paktistan und Nigeria berichtet wurde, unter Polizeischutz stattfinden musste. Auch der Generalsekretär von CSI, Elmar Kuhn, berichtet, dass im Stephansdom aus Sicherheitsgründen keine Taufen von ehemaligen Muslimen mehr durchgeführt werden können.

 Martin Kugler vom Dokumentationsarchiv „Intolerance and Discrimination against Christians“ wies schließlich darauf hin, dass es auch in Europa zur Diskriminierung von Christen kommt, freilich nicht vergleichbar mit jenen Verfolgungsszenarien in anderen Ländern. Meist handle es sich dabei um rechtliche Bestimmungen, wie zum Beispiel im Arbeits- oder Gleichstellungsrecht.

 

Der Fackelzug am Abend führte wie jedes Jahr über die Kärntnerstraße bis zum Stephansplatz, im Stephansdom wurde anschließend ein ökumenischer Wortgottesdienst mit Weihbischof Dr. Franz Scharl (MKV, ÖCV), dem syrisch-orthodoxen Chorbischof Dr. Emmanuel Aydin und dem rumänisch-orthodoxen Bischofsvikar Dr. Nicolae Dura, welcher Vorsitzender des Ökumenischen Rats der Kirchen ist, begangen. Auch alle Vertreter der anderen christlichen Kirchen kamen um für verfolgte Christen zu beten. Positiv über das Gelingen der Pressekonferenz, des Fackelzugs und des ökumenischen Wortgottesdienstes äußerten sich die Verbandsspitzen der EKV-Verbände in Österreich und betonten, dass das Engagement der christlichen Farbstudenten und ihrer Verbände essentiell ist, um auf die eskalierende Verfolgung von Christen weltweit aufmerksam zu machen und Politiker wie alle Menschen guten Willens dazu aufzurufen, sich verstärkt um das Thema der größten Christenverfolgung der Neuzeit anzunehmen. „Wir werden weiterhin die Politiker und Verantwortungsträger in unseren eigenen Reihen zum handeln auffordern und alle eigenen Mitglieder dafür sensibilisieren”, so Gerhard Labschütz, der Präsident des Europäischen Kartellverbandes abschließend.

Link zum Video der Pressekonferenz zum Aktionstag mit Sabatina James

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