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5129 km/19 Tage/1 Ziel WELTJUGENDTAG in Madrid

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Nachdem der Papstbesuch in Deutschland, an dessen Stationen viele Couleurstudenten teilgenommen haben, bereits wieder sein Ende gefunden hat, freuen wir uns einen Erlebnisbericht einer kleinen Gruppe von Couleurstudenten von einem anderen katholischen Großevent, dem diesjährigen Weltjugendtag in Madrid, zu veröffentlichen.

„Mit dem Zug per Interrail?“ „Fliegen?“„oder sollen wir‘s doch mit dem Auto versuchen?“ so etwa waren unsere ersten Gedanken, als wir vor einem Jahr das erste Mal über das „Projekt Weltjugendtag Madrid“ sprachen. Wir hatten schon die Weltjugendtage 2005 in Köln und 2008 in Sydney miterlebt und wollten auch Madrid 2011 nicht versäumen. Aus diesem Grund, und weil keine der diözesanen Reisegruppen ein für uns passendes Reiseprogramm anbot, fingen wir an, unsere eigene Reise von Couleurstudenten für Couleurstudenten nach Madrid zu planen.

Aus einem kleinen Ausflug wurden schließlich eine Reisegruppe und eine Veranstaltung der ÖCV-Bildungsakademie mit den besten Wünschen des EKV-Präsidiums. Als wir schließlich die ersten Gepäckstücke in unserem VW Transporter verladen haben, hatten wir eine Strecke von über 5000 Kilometern geplant, deren großes Ziel der Weltjugendtag „Jornada Mundial de la Juventud“ in Madrid vom 19. bis zum 21. August 2011 sein sollte. Zuvor stand noch eine Woche in Taizé, in Burgund (Frankreich) am Programm, wo die Communauté de Taizé, eine ökumenische Gemeinschaft, die von Freré Roger Schütz gegründet wurde, schon seit mehr als 50 Jahren Jugendtreffen veranstaltet. Wir verbrachten also die erste Nacht im Bus und kamen an einem Sonntag gegen 07:30 Uhr in Taizé an. Nachdem die Zelte aufgebaut und das erste Frühstück gegessen waren, begann das Programm und eine Woche voller interessanter Begegnungen mit gläubigen, christlichen, spirituell suchenden, interessierten Jugendlichen.

Nach dieser ersten Woche der „geistlichen Orientierung“ in Taizé ging es über einen Zwischenstopp auf einem Campingplatz bei Barcelona schließlich weiter nach Madrid, wo das aus Köln bekannte „Weltjugendtags-Chaos“ – Volunteers, die kein Wort Englisch reden oder Verantwortliche, die einen quer durch die halbe Stadt schicken – schon auf uns wartete. Dies tat unserer Vorfreude jedoch keinen Abbruch und nach einem halben Tag war auch diese Hürde gemeistert. Wir bezogen unser Quartier und verbrachten den folgenden Dienstag mit ersten Stadtbesichtigungen. Am Abend fand die Eröffnungsmesse, das erste Großereignis statt und somit begann der Weltjugendtag 2011, welcher das Bibelwort „In Ihm verwurzelt und auf Ihn gegründet, fest im Glauben“ (Kol 2,7) als Motto in den Mittelpunkt stellte.

Ab Mittwoch begann das offizielle WJT-Programm – Katechesen am Vormittag, Freizeit am Nachmittag und eine Großveranstaltung am Abend. So hörten wir Vorträge von Bischof Gregor Maria Hanke (CV) aus Eichstätt, Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn (MKV, ÖCV) aus Wien und Erzbischof Paul Josef Kardinal Cordes (CV), dem emeritieren Präsidenten des Päpstlichen Rates „Cor Unum“. An den Nachmittagen besichtigen wir Madrid und natürlich durfte auch ein Besuch in der Kunstsammlung des Museo Nacional del Prado nicht fehlen. Die Abende waren geprägt von einem Österreicher-Treffen, der Willkommens-Veranstaltung für den Heiligen Vater Papst Benedikt XVI. und einer Kreuzwegandacht.

Zum Höhepunkt des Weltjugendtags brachen wir am Samstagvormittag zum Flughafen Madrid auf, wo die große Abschlussmesse mit Seiner Heiligkeit stattfinden sollte. Gemeinsam mit 1,4 MillionenJugendlichen zogen wir auf das Flugfeld, das für diesen Anlass gesperrt worden war. Nachdem wir unseren Platz gefunden – und erfolgreich verteidigt – hatten, begann die Übertragung von der Anreise des Papstes, der schließlich auch das Flughafen-Gelände erreichte und mit den Teilnehmern des WJT eine Abendandacht feierte. Obwohl es den ganzen Tag – wie auch schon die gesamte Woche – sehr heiß gewesen war, bekamen wir nun eine ganz besondere Abkühlung zu spüren, als es während der Abendandacht plötzlich zu regnen begann. Erstaunlicher Weise tat dies der exzellenten Stimmung keinen Abbruch, sie wurde fast noch besser, als spanische Pilger den Regen mit Gesängen wie „We want water!“ begrüßten. Nach etwa einer halben Stunde hörte der Regen wieder auf, die Pilger krochen unter ihren Schlafsäcken, Unterlagsmatten oder anderem improvisierten Regenschutz hervor und die Abendandacht wurde fortgesetzt. Die Nacht verbrachten wir anschließend unter freiem Himmel und am nächsten Tag fand die Abschlussmesse statt.

Bevor wir einige Tage später wieder zu Hause ankommen sollten, legten wir noch einen Zwischenstopp in Barcelona und einen weiteren in Pavia bei Mailand ein, wo wir am Grab des Hl. Augustinus Eucharistie feierten und die Stadt besichtigten. Nach der Rückkehr waren wir zwar alle sehr erschöpft, aber um die wunderbare Erfahrung reicher, ein solchen Großereignisses mit so vielen jungen Menschen miterlebt zu haben, deren einziges Thema und Interesse in diesen Tagen „Christus“ ist.

Den Bericht haben die Organisatoren Bertram Rützler und MMag. H. Petrus Stockinger CanReg (beide MKV, ÖCV) verfasst. Das EKV-Präsidium dankt für die Bereitschaft die Reise zu organisieren.

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