In den frühen Morgenstunden des 04. Juli 2011 verstarb S.K.K.H. Dr. Otto von Habsburg-Lothringen im 99. Lebensjahr in der Villa Austria am Starnberger See. Der Sohn des letzten österreichischen Kaisers und ungarischen Königs, dem seligen Karl I. (IV.), war einer der prägendsten Vorkämpfer und Gestalter eines geeinten und friedlichen Europas. Das Präsidium des Europäischen Kartellverbands spricht der Familie Habsburg-Lothringen das tiefempfundene Beileid aus und ist dankbar für seine Ehrenmitgliedschaft in so vielen Verbindungen der Mitgliedsverbände des EKV. „Ich empfinde tiefe Dankbarkeit für sein jahrzehntelanges politisches, gesellschaftliches und menschlich persönliches Engagement für Österreich, Deutschland und Mittel- und Osteuropa und für sein Vorbild für den EKV im Eintreten um die Einigung Europas,“ betonte EKV-Präsident Gerhard Labschütz.
Dr. Otto von Habsburg-Lothringen war in seiner Rolle als Europa-Visionär und Politiker, Publizist, Redner, Widerstandskämpfer, Demokrat und Christ auch für das konfessionelle Couleurstudententum ein bewundertes Vorbild und für einige auch präsumtiver Landesvater. Bereits in den frühen 20er und 30er Jahren wurde er Ehrenmitglied und Schirmherr vieler Verbindungen. Im Laufe seines langen Lebens wurde er so Mitglied in den EKV-Verbänden KÖL, ÖCV, MKV, ÖKV und CV. Im traditionell monarchistisch geprägten und dem Erzhaus Habsburg-Lothringen verbundenen Akademische Bund Katholisch-Österreichischer Landsmannschaften war er Oberster Bandinhaber von 1922 bis 2002, danach übernahm sein Sohn Karl von Habsburg-Lothringen diesen Ehrentitel.
Als Präsident der Internationalen Paneuropa-Union, Initiator des Paneuropa-Picknicks 1989 und früher Befürworter der Osterweiterung der EU hat er maßgeblichen Anteil am Abbau des Eisernen Vorhangs sowie der Integration Osteuropas und war somit auch prägend in der Gründungsphase des Europäischen Kartellverbandes in den 70er Jahren, welcher im konfessionellen couleur- und farbstudentischen Umfeld für ein geeintes Europa eintrat und immer eintreten muss.
Otto von Habsburg hat Europa immer als Einheit verstanden und trotz der jahrelangen Trennung in Ost und West versucht entstandene Gräben zu überbrücken um diese Einheit wiederherzustellen. Mit dieser Lebensaufgabe hat er auch als Vorbild viele Hunderte und Tausende Farb- und Couleurstudenten/innen begeistert und aufgerufen tätig mitzuhelfen.